How to?

Sieben Tipps für das Google+ Profil (… und der Profilbild-Flip)

Der Zugang zu Google+ in der beta-Version des „Social Networks“*, wurde anfangs nur sehr selektiv an Menschen mit sehr starkem Social Graph vergeben, also an diejenigen, die digital besonders intensiv aktiv und vernetzt sind. In den ersten Tagen ähnelte Google+ daher gelegentlich einem sehr gut gestyltem Designer-Swingerclub, in dem sich Sexbegeisterte im Miteinander an den neuen Geräten austobten und für das Glück auf Erden hielten.

Dabei geriet etwas in Vergessenheit, dass 90% der Menschheit mit der Missionarsstellung eigentlich ganz glücklich sind. Deshalb halte ich es zur Zeit durchaus noch für fragwürdig, ob Google+ tatsächlich das Potential hat, Facebook als weltweit führendes Social Network abzulösen. Google+ bietet mit Circles, Sparks, Hangouts und Huddle großartige Möglichkeiten zum Kommunizieren. (Wer noch gar nicht weiß, wovon ich schreibe, kann sich die interaktive G+Demo-Version hier ansehen.) Mein Eindruck nach zehn Tagen Ausprobieren: Google+ ist vor allem ein weiterer Kanal, über den Inhalte verbreitet werden können – und eignet sich deshalb perfekt für Newsabhängige und Selbstpromoter. (Mit dem ganz großen Vorteil, dass anders als bei Twitter direkt unter den Beiträgen kommentiert werden kann und so die Kommunikation gleichzeitig konzentriert und verstärkt werden kann.)

Die anderen 90 Prozent der nicht so sehr aktiven Internetnutzer werden (zur Zeit und mindestens mittelfristig) weder Lust noch Zeit haben, sich auf ein weiteres neues Technologieprodukt einzulassen. Ein gewisses Potential liegt sicherlich bei den totalen Facebook-Verweigerern, wobei die Frage ist, ob nun ausgerechnet Google bei denen ein besseres Ansehen hat. Allerdings besticht Google+ durch sehr übersichtliche und transparente Einstellungen, so ist es z.B. mit einem Klick möglich, sein Profil wieder zu löschen. Da wurde sehr viel aus Facebooks Fehlern gelernt und Nutzer-freundlich umgesetzt.

Immer wieder funktioniert der Trick mit dem limitierten Zugang, um den Run auf ein Produkt anzuheizen, überzeugt und begeistert hat die Nutzer das gelungene Design eines ehemaligen Apple-Desingers.

Doch inzwischen sind die Einladungen wieder etwas einfacher möglich, ich empfehle sehr, sich google+ einmal anzusehen.

Voraussetzung dafür ist allerdings ein Googleprofil – dem noch stärker als bei anderen Netzwerken eine zentrale Bedeutung zukommt. Anders als bei Facebook ist das „Folgen“ nicht unbedingt ein gegenseitiger Vorgang. Google+Nutzende können sich folgen lassen, ohne zurück folgen zu müssen, und ist insofern Twitter ähnlicher. Wem jedoch daran liegt, nicht nur bei anderen mit zu lesen sondern auch selbst wahrgenommen zu werden, dem empfehle ich vor dem aktiven Bespielen das Google+ Accounts einige Minuten der Gestaltung seines Google-Profils zu widmen. Bei einem Netzwerk der Größenordnung von Google+ (Schon jetzt ist die Rede von 4.5 Mio Nutzenden) gibt es erst recht keine zweite Chance für den ersten Eindruck. … und das Google-Profil kann auch schon angelegt werden, bevor der Zugang zu Google+ vorhanden ist!

Sowohl im Web wie in der mobilen Version (die iPhone-App ist noch nicht verfügbar) werden die Infos über neue Follower mit einem quadratzentimeter kleinem Profilbild begleitet…

1. Das Profilfoto: Falls bereits eins vorhanden ist, das bei Twitter oder Facebook genutzt wird – unbedingt darauf zurückgreifen!

Je höher der Wiedererkennungswert, umso besser. Wenn es weitere gute Profilfotos gibt: mindestens ein zweites hochladen! (Bei Bedenken wegen der Gesichtserkennung würde ich von persönlichen Fotos im Netz ganz absehen, aber das ist ein anderes Thema…) Google+ bietet ein sehr smartes Flip-Feature, das ich im Screencast unten zeige)

2. Das „Über mich“ oder „About me“ ausfüllen. Mein Tipp: Nur wenige Absätze und pro Absatz nicht mehr als 140 bis 160 Zeichen! Diese Menge wird auch auf mobilen Geräten auf einen Blick gerade noch erfasst. Es lohnt sich, etwas Zeit in die Formulierungen zu investieren, so dass die Themen und Interessen genau getroffen werden.

3. Der Beruf: Dieses Feld wird beim Mouse-over über dem Namen eingeblendet, z.B. bei Kommentaren oder Postings. Ich empfehle keine zu enge Auslegung des Begriffes „Beruf“. Dieser kann, falls es sinnvoll ist, um Tags und Ortsangaben ergänzt werden!

4. Links! Im „Über mich“ kann Text verlinkt werden – trotzdem ist es sinnvoll, auf der rechten Seite die Möglichkeit zu nutzen, mit einigen Links Licht auf weitere digitale Erscheinungsformen zu werfen, die relevant für das Wiedererkennen oder Weitervernetzen sein könnten. Im Screencast zeige ich ebenfalls, wie einfach die Links arrangiert werden können.)

5. Fünf weitere Fotos: Ohne die sieht die Webansicht sehr trist aus. Im Gegensatz zu der Ansicht bei Facebook ist die Auswahl statisch, so dass die gewählte Reihenfolge erhalten bleibt und damit zu möglichen visuellen Spielereien einlädt.

Edit: Da bei google+ Nachfragen kamen, hier der Weg zum Bilderupload für die Fotowand mit Dank an Tobias Scheidt, der bei Google+ den einfachsten Weg beschrieb.

Fotos im Profil hochladen:

– Das eigene Profil anzeigen lassen
– Den blauen „Profil bearbeiten“ Button rechts oben klicken
– Im Bereich „Über mich“ erscheint ganz oben nun ein weiterer (leider zu wenig prominenter) Bereich mit dem Inhalt „Hier können Sie Fotos hinzufügen“

 

6. Ähnlich wie bei Twitter lohnt es sich mit zwei, drei Statusmitteilungen in google+ einzusteigen und erst dann auf Kontaktsuche zu gehen. mit den Vorschlägen von Google+ wird es nicht schwer fallen, ein paar bekannte Gesichter zu finden.

7. Google+ bietet zur Zeit noch keine Vanity-URLs , die die Zahlen der Profilansicht in eine lesbare Form umwandeln lässt. Nur diejenigen, die vorher bereits ein Google-Profil hatten und sich darin eine Vanity-URL einrichteten, können die heute noch nutzen, sie wird auf das neue Google+Profil umgeleitet. Bis Google dieses stark nachgefragte Feature umsetzt, kann mit dieser Lösung http://gplus.to/ ausgeholfen werden. Für all diejenigen, die jetzt schon ihr Google-Profil in lesbarer Form (übergangsweise!) in anderen Netzwerken oder in der E-Mail-Signatur veröffentlichen möchten…
Edit: In den Kommentaren kam der berechtigte Hinweis auf die Umleitung Domain/+. Die setzt allerdings eigenen Webspace und Backend-Kenntnisse voraus.

Den Flip-Effekt der Profilbilder zeige ich in meinem ersten Screencast:

Viel Spaß beim selber Ausprobieren!

PS: Geschäfts-Accounts sind nicht gestattet und werden sehr konsequent wieder gelöscht. Fake-Pseudonyme ohne Bezug zu aktiven externen Profilen sind ebenfalls nicht gerne gesehen.

*Google selbst bezeichnet Google+ gar nicht als „Social Network“, sondern umschreibt: „Mit dem Google+ Projekt fühlt sich das Teilen im Web mehr wie das Teilen im richtigen Leben an.“ Es läuft auf Kommunikation hinaus. Sage ich doch…

20 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Beim letzten Punkt möchte ich widersprechen. Die Verwendung einer gplus.to-Adresse wirft dann doch mehr Zweifel an der Seriösität auf als dass das Profil damit abgerundet wird. Jede persönliche Domain mit einer Weiterleitung von /+ hat da doch mehr Charakter.

  2. Netzwerk-Terror: G+, FB, Twitter – Ich bin genervt! | Daniel Bröckerhoff sagt:

    […] fand es übrigens sehr schön, was Kixka über die Anfangszeit bei G+ gebloggt hat: “In den ersten Tagen ähnelte Google+ daher […]

  3. Kixka Nebraska sagt:

    @Jörg Deswegen schrieb ich von „aushelfen“ durchaus im Sinne von „Übergangsweise“. Den Hinweis auf /+ ergänze ich gern. Das ist sicherlich eine stilvollere Art, auf das eigene google+Profil zu verweisen – aber technisch eben auch sehr viel aufwändiger und bedarf einiger Backend-Kenntnisse, die für den Normal-User nicht vorausgesetzt werden können.

  4. pjebsen sagt:

    Re: „Designer-Swingerclub, in dem sich Sexbegeisterte im Miteinander an den neuen Geräten austobten“ – Jetzt weiß ich definitiv, dass Swingerclubs nichts für mich sind. An Geräten herumtoben kann ich auch anderswo. 😉

  5. Kiki sagt:

    Aha… 80% der Menschen sind mit der Missionarsstellung glücklich? Und das haben sie wo genau jetzt zu Protokoll gegeben? #wierd_science 😛

  6. > 50 Tipps, Tools und Trends rund um Google+ | . NetzFaktorei sagt:

    […] Tipps für ein attraktives Google+ Profil von der ProfilAgentin Kixka Nebraska […]

  7. Ralf sagt:

    Habe im Google Plus-Profil mein Profilbild geändert,gespeichert,trotzdem ist das alte Profilbild immer noch in den Beiträgen zu sehen,….wenn andere auf mein Profil gehen,
    sehen sie auch noch das alte Profilbild,……….woran liegt das? Hat jemand ne Idee

  8. ptrbcks sagt:

    @ ralf … hab exakt das gleiche Problem. Habe jetzt über einige Tage immer wieder versucht mein Profilbild zu ändern, es funktioniert aber nicht. Selbst das völlige Löschen aller Profilbilder bringt nichts. Denke mal es ist ein Bug, komisch nur das es bei einigen gar nicht auftritt …

  9. Sabrina Feldt sagt:

    Liebe Agentin,
    danke für die Info´s. Habe eine Frage. Wie bekomme ich die Fotostrecke in „Über mich rein“. Probiere schon die ganze Zeit.
    Vielen Dank im Voraus

    1. Kixka Nebraska sagt:

      Liebe Sabrina Feldt, Fotostrecken sind im Google+“Über mich“ gar nicht vorgesehen. Oder haben Sie den Link zu einem Profil, bei dem Sie so etwas gesehen haben? Wenn einfach nur die Möglichkeit gesucht wird, ein Album anzulegen, muss man zuerst im Profil auf den Reiter „Fotos“ klicken und dort auf den Bereich neben „Meine Alben“ anklicken: „alle anzeigen“. Auf der folgenden Seite findet sich rechts oben ein roter Button „Neue Fotos hochladen“ – und dort öffnet sich einfach ein Album, das ganz einfach umbenannt werden kann und in das mehrere Fotos hochgeladen werden können. Viel Erfolg!

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